Energiepreise in der Waagschale: Regierungsmaßnahmen und Marktrealitäten

von | Okt 5, 2024

Im Schatten steigender Energiepreise hat die Bundesregierung kürzlich beschlossene Entlastungsmaßnahmen ausgedehnt, um den Druck auf die Haushaltskassen zu mildern. Doch eine Analyse legt nun offen, dass diese Bemühungen beim Jahreswechsel weitestgehend verpuffen könnten. Was steckt dahinter?

Regierungsmaßnahmen im Detail

Die Regierung hat die Preisbremsen für Gas, Strom und Fernwärme bis zum 31. März 2024 verlängert, eine Maßnahme, die ursprünglich Ende Dezember auslaufen sollte. Diese Verlängerung steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Europäische Union. Gleichzeitig soll ab dem neuen Jahr die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme wieder auf 19 Prozent angehoben werden, nachdem sie infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine bis März 2024 auf sieben Prozent gesenkt wurde.

Folgen für die Verbraucher

Diese Erhöhung der Mehrwertsteuer konterkariert die beabsichtigten Ersparnisse für viele Bürger. Beispielsweise können Haushalte mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden durch die Preisbremse zwar weiterhin 38 Euro sparen, müssen jedoch durch die steigende Mehrwertsteuer am Ende des Jahres sogar 18 Euro mehr zahlen. Ironischerweise profitieren nur die Haushalte, die noch in der teureren Gas-Grundversorgung verharren, mit einer Ersparnis von knapp 56 Euro.

Strommarkt – Ein ähnliches Bild

Auch auf dem Strommarkt zeigt sich ein ähnliches Bild. Die verlängerte Preisbremse lässt die Stromkosten nur marginal sinken, da die meisten Tarife bereits unter dem staatlichen Preisdeckel liegen. Die durchschnittlichen Stromkosten würden somit nur um sechs Euro im Jahr sinken. Dabei liegt die Preisbremse für Strom aktuell bei 40 Cent pro Kilowattstunde.

Ein Blick in die Zukunft

Laut einer Untersuchung des Vergleichsportals „Verivox“ sind es insbesondere die Verbraucher, die proaktiv nach günstigeren Tarifen suchen und diese auch finden, die durch die höhere Mehrwertsteuer belastet werden, während diejenigen in der teureren Grundversorgung weiterhin von den Preisbremsen profitieren.

Staatliche Mehreinnahmen und der Weg nach vorn

Die vorzeitige Erhöhung der Mehrwertsteuer wird dem Staat weitreichendere Mehreinnahmen bescheren. Das Finanzministerium rechnet durch die vorgezogene Steuererhöhung mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es wichtiger denn je, sich über die eigenen Möglichkeiten zur Kostenreduzierung im Klaren zu sein. Ein Wechsel des Energieanbieters kann hier ein sinnvoller Schritt sein, um trotz steigender Steuern und schwindender staatlicher Entlastungen die eigenen Energiekosten im Griff zu behalten. Unser Energieratgeber steht Ihnen dabei zur Seite, um die besten Entscheidungen in diesen turbulenten Zeiten zu treffen.