Neue Stromdrosselungsregelungen ab 2024: Was Verbraucher wissen müssen

von | Aug 11, 2024

Vorbeugung von Netzüberlastungen

Ab Januar 2024 treten in Deutschland neue Regelungen in Kraft, die es Stromnetzbetreibern erlauben, den Energieverbrauch von neuen, steuerbaren Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos vorübergehend zu drosseln. Diese Maßnahme soll bei drohender Überlastung der Stromnetze greifen und ist Teil des Energiewirtschaftsgesetzes.

Grundlagen der Drosselung: Mindestleistung und Schutz der Verbraucher

Während der Phasen hoher Netzbelastung dürfen die Netzbetreiber den Strombezug auf bis zu 4,2 Kilowatt reduzieren. Diese Beschränkung gewährleistet, dass Wärmepumpen weiterhin funktionieren und E-Autos geladen werden können. Wichtig dabei ist, dass der reguläre Haushaltsstrom von diesen Maßnahmen nicht betroffen ist.

Kompensationen für Verbraucher: Fairer Ausgleich

Als Ausgleich für die potenziellen Einschränkungen erhalten die Verbraucher eine Ermäßigung auf das Netzentgelt. Diese kann entweder als jährliche Pauschale oder als 60-prozentige Reduzierung des Arbeitspreises für die betroffenen Geräte erfolgen. Ab 2025 ist zudem die Option eines zeitvariablen Netzentgelts möglich, das in Zeiten geringer Netzbelastung günstiger ist.

Transparenz und öffentliche Bekanntmachung

Die Netzbetreiber sind verpflichtet, jegliche Steuerungsmaßnahmen öffentlich auf Internetplattformen bekannt zu geben. Dies soll für Transparenz sorgen und es der Öffentlichkeit ermöglichen, die Netzbelastung und die Notwendigkeit von Drosselungen nachzuvollziehen.

Langfristige Auswirkungen und Netzoptimierung

Die neuen Regelungen zielen darauf ab, die Netzoptimierung zu beschleunigen und gleichzeitig die Verkehrs- und Wärmewende zu unterstützen. Die meisten deutschen Niederspannungsnetze sind derzeit noch nicht auf den schnellen Anstieg von Wärmepumpen und privaten Ladegeräten ausgelegt, was die Notwendigkeit für diese Anpassungen unterstreicht.

Fazit: Ein Schritt in Richtung zukünftiger Energieversorgung

Diese Regelungen markieren einen wichtigen Schritt in der Anpassung der deutschen Energieinfrastruktur an die zunehmenden Anforderungen der Elektromobilität und des ökologischen Heizens. Sie spiegeln das Bemühen wider, einen Ausgleich zwischen Netzstabilität und Verbraucherinteressen zu schaffen, während die Energie- und Verkehrswende voranschreitet.